Pfarrbeschreibung der Parochie (Kirchspiel) Langenbrand,Dekanat Wildbad ....Tübingen
JULI 1832 1. AbschnittVon der Parochie im Allgemeinen:Über die Stiftung der
Pfarrei sind keine Urkunden gefunden worden. Langenbrand mit einem Teil
oder allen seinen Filialen war in früherer Zeit Straubenhardtisch,
was um so wahrscheinlicher ist, weil ein Weg, ganz nahe bei Langenbrand
bis auf diese Zeit nach der Straubenhardter genannt wird. Es kam mit den
jenseits der Enz gelegenen Besitzungen der Familie nach und nach an Württemberg.
Kapfenhardt gehörte schon 1332 dem Grafen Ulrich von Württemberg.
Bemerkenswert ist, dass in der Bestätigungsurkunde Heinrichs des 2ten
über die Schenkungen Graf Alberts von Calw an das Kloster Hirsau im
Jahre 1075 ein Buch von Grunbach sich unter den Zeugen findet, welche (
Seite 2) Familie sich bis jetzt erhalten hat.
Die Parochie besteht aus
dem Mutterort Langenbrand mit den Filialen Engelsbrand, Grunbach (früher
Grunnbach) Kapfenhardt und Salmbach (früher Sallenbach, welche Benennung
von Sallweiden, welche häufig angetroffen werden, herführen mag).
Langenbrand, Engelsbrand, und Grunbach haben Kirchen.
In der Parochie ist ein Pfarrer
eingestellt. Der Schulmeister in Langenbrand ist zugleich Meßner
und Organist des Kirchspiels. In den Filialkirchen sind keine Orgeln. Die
Schulleiter sind zugleich Meßner.
In der Parochie besteht nur
ein Kirchenkonvent. Die 5 Vorsteher der Ortschaften, aus denen die Parochie
besteht sind zugleich die Stiftungsräte.
Die Parochie gehört
schon seit alter Zeit zum Dekanat Wildbad, und neuerdings seit 1823 zum
General...? Tübingen, früher Maulbronn.
Die Reformation muss in der Parochie schon sehr früh eingeführt worden sein, vielleicht zugleich mit Neuenbürg, Wildbad oder Calw, wenigstens war im Jahr 1592 bis wohin die Kirchenbücher reichen, (Seite 3) bereits die ganze Parochie evangelisch. Die Nomination zur Kirchenstelle hängt von königlicher Collatur ab. II AbschnittStatistisch, topographische Verhältnisse der zur Parochie gehörenden Orte.Der Mutterort Langenbrand
ist ein Dorf mit einem Schultheiß: Sie gehört in das Obercameral-
und Forstamt Neuenbürg und Forstrevier Langenbrand. Es ist ungefähr
3 Stunden vom Dekanatssitz,und 1,5 Std. vom Sitze des Ober- und Cameralamts
entfernt.
Die Anzahl der Ortsangehörigen
nach der letzten Liste vom Nov. 1831 war:
a) 167 der Evangelischen
b) 6 der Katholischen
Die Parochie liegt auf der
nördlichen Seite einer Hochebene des Schwarzwaldes zwischen Enz- und
Nagoldtal. Von allen Seiten kann man nur durch beschwerliche und zum Teil
schlechte (Seite 4) Steigen, zu ihr gelangen. Die Gegend ist nicht eben,
sondern es wechseln Berge und Tal mit einender ab. Bei anhaltender Trockenheit,
großer Hitze und Kälte wird das Wasser so selten, dass man genötigt
ist, es von dem 0,5 Std. entfernten Schömberg, hauptsächlich
fürs Vieh herbei zu führen.
Langenbrand ist, großenteils
eben, am meisten heftigen Winden, namentlich dem Nordwest ausgesetzt. Der
Boden ist nicht ganz undankbar. Er bringt Roggen, Hafer, Kartoffeln, Kraut
und vorzüglichen Flachs hervor. Dieser würde ergiebig sein, wenn
das Stroh nicht so ......., und das Forstpersonal das Streusammeln nicht
so behindern würde.
Am Holz ist noch lange kein
Mangel. Die Einwohner sind ein ziemlich guter Menschenschlag. Doch List
und Verstellung ist, eines Teils durch zu große Nachsicht und anderen
Teils durch darauf gefolgte Strenge in der Beaufsichtigung, und durch Handel
und Verkehr mit dem ganz nahen Ausland, vielen zur Gewohnheit geworden.
Viehzucht, Holzhandel verschafft dem Vermöglichen mehr als hinreichenden
, und das Fällen des Holzes den Armen notdürftigen Erwerb.
(Seite 5) Die 3; 4 dem Ort Langebrand am nächsten gelegenen Pfarrsitze sind: Schömberg - 0,5 Std. entfernt, wohin der Weg gut, Neuenbürg- 1,5 Std.; Unterreichenbach und Liebenzell; 2 Std., wohin der Weg bergig und beschwerlich ist. Filialen: a) Engelsbrand, ein Dorf mit einem Schultheiß, Kirche und Schule, gehört ins gleiche Dekanat, Ober- und Cameral-Amt wie der Mutterort, eine Stunde von demselben entfernt, bergauf und bergab des Winters ist der Weg des tiefen Schnees wegen oft gefährlich. Die Zahl der Ortsangehörigen war nach der Bevölkerungsliste 1831: evangelische 596 katholische 0
sonstige ? Christen 13
Juden 0
Die 3 nächsten evangelischen
Pfarrämter sind Unterreichenbach, Schömberg und Neuenbürg-
1,5 Std. entfernt.
b) Grunbach, Ort mit
einem Schultheißen, Kirche und Schule, gleiches Dekanat und Cameal-Amt
wie der Mutterort, gehörig 5/4 Stunden vom letzten entfernt, meistens
eben (Seite 6) aber schlechte Waldwege.
Sie Zahl der Ortsangehörigen
bestand nach der Behördenliste von 1831 aus 543 Evangelischen. Die
nächsten evangelischen Pfarrämter sind: Unterreichenbach 3/4Stunden,
Schömberg 1,5 Std. und Neuenbürg 2 Stunden entfernt. Der Weg
ist nach allen 3 Orten bergig, ja zuweilen steil und des Winters sehr gefährlich.
c) Kapfenhardt, ein Ort mit einem Schultheißen und einer Schule, ins nämliche Dekanat, Oberamt und Cameralamt gehörig wie der Mutterort, von dem es 1 Stunde entfernt, an einem Berghang taleinwärts liegt. Die Zahl der Ortsangehörigen von 1831: 318 Evangelische. Die 3 nächsten evangelischen Pfarrorte sind Schömberg und Unterreichenbach - 1 Stunde und Liebenzell 2 Stunden entfernt. Der Weg ist überall hin bergig und schlecht. d) Salmbach, ein Ort mit einem Schultheißen und einer Schule, in das nämliche Ober-Dekanat- und Cameralamt gehörig wie der Mutterort und von diesem ¾ Stunden entfernt.(Seite 7) Die Zahl der Ortsangehörigen von 1831: 276 Evangelischen Die 3 nächsten evangelischen Pfarrämter sind: Schömberg 5/4 Stunden, wohin der Weg gut, Unterreichenbach 5/4 Stunden, Neuenbürg 1,5 Stunden. Nach beiden letzten Orten ist der Weg bergig und beschwerlich. III AbschnittVon gottesdienstliche Einrichtungen, kirchlichen Geschäftsverhältnisse und besondere Obliegenheiten des Pfarrers:In dem Mutterorte werden
folgende Gottesdienste gehalten: An Son-- Fest-- und Feiertagen, Morgens
eine Predigt, Nachmittags an Sonn- und Feiertagen eine Kinderlehre, wenn
mit den Filialisten keine zu halten ist. Mittwochs Betstunde, Freitags
Kirchenlehre, Freitags an den monatlichen Buß- und Bettagen eine
Buß- oder Vorbereitungs-Predigt. Leichen und Hochzeitspredigten,
(Seite 8) ..... bei Kindes- Leichen, Taufen.
In den Filialen Engelsbrand
und Grunbach von denen jede eine Kirche hat, mussmonatlich in jeder an
Sonntagen eine Kinderlehre gehalten werden. Leichen, Hochzeiten und Taufen
müssen in der Regel, wenn nicht mit dem Pfarrer ein besonderer Vertrag
über die Art der Versehung abgeschlossen wird, nach Langenbrand.
IV AbschnittVon Kirchen- Gottes-Ämtern, KirchenvermögenDie Pfarrkirche des Mutterortes
steht etwas oberhalb der Mitte des Dorfes,ganz in der Nähe des Pfarrhause,
ist vor 39 Jahren neu erbaut worden, hat gegenwärtig noch hinlänglichen
Raum und ist helle. Die Emporkirchen(?) sind ganz nahe der Kanzel, weswegen
es, wenn dieselben stark besetzt sind, beschwerlich ist, (Seite 9) in derselben
zu predigen. Die Sakristei ist klein, ziemlich finster und sehr feucht.
Der Thurm ist 3- 400 Jahre alt, von oben herab fast baufällig, mit
einer Uhr und 2 Glocken versehen. Die größte, dritte, wurde
im 30jährigen Kriege entnommen.
Die Kirchen der Filialen
Engelsbrand und Grunbach waren vormals Wallfahrtskapellen, namentlich,
die in Engelsbrand, welche ohne Zweifel dem Heiligen Antonius geweiht war,
woher der Heilige daselbst bis auf diese Zeiten noch den Namen Antonius
führt. Sie sind klein und die Engelsbrander sehr feucht, wahren Kellern
vergleichbar, was der Gesundheit des Geistlichen nicht zuträglich
sein kann, da er vorher einen Weg von 1 oder auch 1,5 Std. zu machen hat.
Beide Kirchen haben Uhren und 2 Glocken, nämlich Grunbach erkaufte
zu einer Kleinen im Sommer 1831 eine größere mit einem Kostenaufwand
um mehr als 350 Gulden.
Die Kirche im Mutterort ist
durch das Kirchspiel gemeinschaftlich erbaut worden. Die Filialkirchen
sind (Seite 10) Eigentum der Ortsgemeinde wo sie sich befinden.
Bau- und Reperationskosten
an der Mutterkirche muss das Kirchspiel gemeinschaftlich tragen, was die
Filialisten um so schwer ankommt, da sie ihre eigenen Kirchen u. s. w.
Ganz auf eigene Kosten zu unterhalten haben.
Die zu den kirchlichen Besorgungen
erforderlichen Gerätschaften (vasa sacra) sind in befriedigender Beschaffenheit
in Langenbrand vorhanden. Die Verbindlichkeit zur Beschaffung und Unterhaltung
derselben, so wie anderer kirchlicher Erfordernisse in Langenbrand, wie
Nachtmahlswein, Kirchenbücher usw. liegt der gemeinschaftlichen Stiftungspflege
in Langebrand ob. Die Filialen haben den Nachtmahlswein und Hostien abgerechnet,
nichts anzusprechen, sonder müssen die Kosten der Anschaffung von
vasa sacra, der Bekleidung des Altars, Taufstein aus der Gemeinde Pflegekasse
bestreiten. Wenn nicht einzelne Bürger freiwillig etwas stiften.
Ein Inventarium über das, von der Stiftungspflege angeschaffte ist in gehöriger Ordnung vorhanden. (Seite 11) Begräbnisplätze gibt es für Langenbrand, Engelsbrand und Grunbach ganz in der Nähe der Kirchen. Erst seit ein paar Jahren sind sie in Engelsbrand und Grunbach erweitert, neu angelegt und mit schönen Mauern umgeben worden. Der Umfang derselben kann nicht genau angegeben werden. Sie gewähren aber mehr als hinlänglichen Raum. In Langenbrand und Grunbach stößt das Schulhaus hinten auf dieselben. In Engelsbrand liegt es frei auf der westlichen Seite der Kirche. Der Kirchhof in Langenbrand, der auf Kosten des Kirchspiels unterhalten wird, würde für das ganze Kirchspiel zu klein sein. Da aber seit einiger Zeit, vermöge eines mit dem Pfarrer abgeschlossenen Privatvertrages, von Engelsbrand und Grunbach, weil dies die bevölkertsten Ortschaften des Kirchspiels sind, beinahe niemand mehr daselbst begraben wird, hat er hinlänglichen Raum. Die Begräbnisplätze in Engelsbrand und Grunbach haben ebenfalls die Ortsgemeinden zu unterhalten. Ein eigener Fonds zur Bestreitung der Ortsausgeben für Kirchliche Zwecke ist die gemeinschaftliche Stiftungspflege in Langenbrand wo ihre (Seite 12) Kasse nicht zureicht, treten die Gemeindepfleger ins Mittel. Bei dem großen Brande in Neuenbürg verbrannten die alten Stiftungsrechnungen. Es kann nicht angegeben werden, wie der Heilige entstanden ist. Zur Zeit des 30 jährigen Krieges muss er eine Zeitlang eingezogen oder aufgelöst worden sein, denn es heißt in den ältesten vorhanden Rechnungen. Nach Ver..?.urung des heiligen S Ulrici u. s. w. - woraus zu entnehmen sein möchte, dass die alte Kirche in Langenbrand dem Heiligen Ulricus gar nicht gewiesen, oder dass der Fundator vielleicht Ulricus geheissen habe. Dieser Heilige bezieht seine Einnahmen vom Opfer, das bei verschiedenen Gelegenheiten in der Kirche fällt, und von den Zinsen der angelegten Capitalien. Die Zinsen und Einnahmen derselben werden teils für kirchliche Zwecke, teils zur Bestreitung der Hälfte der Schulvisitationskosten im Mutterort und dergleichen verwendet. Alle 2 Jahre wird eine Rechnung darüber gestellt. Die Einnahmen belaufen sich nach dem auf (Seite 13) 1832/33 entworfenen Etat auf 229 Gulden. Die Ausgaben auf 154 Gulden V AbschnittVon Vermögens- und Einkommensverhältnissen der in der Porochie bestehenden kirchlichen StelleA) PfarrerDas Pfarrhaus ist Eigentum
der Krone Württemberg und von der Cameralverwaltung Neuenbürg
zu unterhalten.
Es birgt in der Mitte des
Dorfes, ganz nahe an der Kirche und nicht weit von der Schule, von allen
Seiten frei, dem Wind und Wetter ungemein ausgesetzt, feucht und kalt,
ist 214 Jahre alt; es wird alle Jahre darinnen gebaut; aber nicht zur Annehmlichkeit
des Bewohners, weil alle Arbeiten nur Flickarbeiten sind die alte unbequeme
Einrichtung bleibt. Es hat 3 beheizbare Zimmer, einen kleinen Keller im
Haus, keinen eigentlichen (Seite 14) Hofplatz, weil der Weg in die Kirche
über denselben führt. Es hat eine abgesonderte Scheuer u. einen
großen Keller, auf welchem ein Haus, zur Aufbewahrung von Holz und
dergleichen geeignet, steht. Es hat eine besondere Waschküche mit
einem Back- und alten Dönofen, ganz nahe beim Brunnen und nur 20 Schritte
vom Haus entfernt. Es hat einen Schweinestall an das Haus anstoßend.
Ein Gras und Küchengarten ist bloß durch die Straße vom
Haus getrennt, welcher vor 150 Jahren von einem Bürger aus Kapfenhardt
der Pfarrei geschenkt wurde, weswegen er auch in der Steuer läuft.
Über die Hausgeräte
der Pfarrstelle ist ein Inventarium vorhanden.
Diensteinkommen der Pfarrei
neu revidiert 28 27/28, Getr. 26 fl, Dinkel 20Schl, Hafer 4 Schl. Holz
19 Klafter buchenes nebst Prügel und Reisich, (muss der Macherlohn
von allen bezahlt werden) 6 Morgen Acker; Pacht 52fl40, 1 Tagwerk Wiese-
57fl30 welche nicht gehörig versteint sind und die letzte in ihrer
Berechtigung nicht gesichert ist. (Seite 15) 2,5 viertel Garten 10fl, Stroh
1 Fuder kleiner Zehnten 221 fl30, ?...?, Abzug für Reisekosten in
die Filialen 50fl, bleibt 697 fl. Von der früheren Besoldung findet
gegenwärtig ein Abzug zur Pfarrei Geifertshofen im Betrag von 156fl36
statt. Nämlich 61fl Geld, 4Sch Weizen, 5,5 Sch Dinkel und 2? Wein,
vi Decz, 14.Nov. 1828
Die veränderlichen Besoldungsteile
des Einkommens haben nach dem darüber geführte Verzeichnis betragen
in den Jahren:
1829/30 635 Gulden 37 1830/31 753 Gulden
1831/32 756Gulden 45
Von der Cameralamtkasse Neuenbürg
sind die Besoldungsteile abzuzeichnen. Die Zehnden liegen in den Markungen
des Kirchspiels und sind (Seite 16) Eigentum des ehemaligen Kirchenguts,
welches dieselben der Pfarrei zur Nutznießung überlassen hat.
In Langenbrand beträgt der Zehntenteil der Pfarrei ungefähr ½,
in Engelsbrand, Grunbach und Salmbach 1/3, und in Kapfenhardt ¾.
Sie sind sehr gering und verpachtet, weil die Herrschaft auch Teil daran
hat. Früher hatte die gnädigste Herrschaft den Bezug des ganzen
kleinen Zehnten der Pfarrei gegen Entrichtung einer sehr mäßigen
Summe überlassen.
Die Pfarrgüter liegen
auf Langenbrander Markung, sind zehntfrei . Der zehnte ist zu erheben von
Hanf, Flachs, Kraut, Erdbiren, Linsen, Wicken und Bohnen.
B) Von Stellen der niederen Kirchendiener.Der Meßner ist in Langenbrand,
Engelsbrand und Grunbach der Schulmeister und in Salmbach, wo sich eine
Glocke auf dem Schul-und Rathaus befindet, versieht das (Seite 17) läuten
ebenfalls der Schulmeister.
(Es folgt eine ausführliche
Auflistung der Geld- und Sachleistungen die die Mesner für ihre Dienste
erhalten haben)
Früher hatten die Schulmeister
von Langebrand als Mesner die Verbindlichkeit (Seite 18) den Pfarrer bei
Privat-Kommunionen in die Filialen zu begleiten, was des Winters bei tiefem
Schnee ganz ungemessen war, bei den mit den Filialen durch das Oberamt
getroffenen Accord wurde diese Verbindlichkeit nicht gedacht, und nun muss
der Pfarrer entweder allein gehen, oder was früher Verbindlichkeit
war, nun von denen, die es tun entweder Gefälligkeit ansehen, oder
gegen Entlohnung sich begleiten lassen.
Der Schulleiter von Langenbrand
musste zu allen Leichen und Hochzeiten auf die Filialen. Wenn also der
Pfarrer, wozu er zwar nicht verbunden ist, in den Filialen Gottesdienst
halten wollte, so hätte wiederum im hin- und hergehen einen Reisegefährten.
V AbschnittVom SchulwesenIn jedem der 5 Kirchspielorte
befindet sich eine Schule
In jeder ist ein Lehrer als
Schulmeister angestellt. Das Recht zur Besetzung der Schullehrerstelle
steht der Kommune zu. In Langenbrand hat jede Filiale eine Stimme, weil
sie, da er Mesner und Organist an der gemeinschaftliche Mutterkirche ist,
eine jährlichen Beitrag von 100 fl im Ganzen zu leisten haben.
Der Schulmeister in Langenbrand
wurde 1828, der in Engelsbrand 1819, in Grunbach 1830, in Kapfenhardt 1832
und in Salmbach 1790 ernannt.
Sommers wird alle Tage von
12 -2 Uhr, auch wenn es die Umstände gestatten von 6 - 81/2 Uhr, im
Winter von 8-11 Uhr morgens und 1 -3 Uhr Nachmittags Schule gehalten. Mittwochs
und Samstags ist Vakanz. Es findet kein Unterricht in Abteilungen statt.
Die Anzahl der Schulkinder war im letzten Winter vor Einsendung
gegenwärtiger Notizen in:
In Langebrand beträgt
das (Seite 20) Schulgeld von jedem Kind 33?
In Grunbach 40?
In Engelsbrand, Kapfenhardt
und Salmbach ist es unter dem Fixum begriffen. Sonst lasten keine weiteren
Abgaben auf den Schulkindern
In allen Orten des Kirchspiels
sind Schulhäuser vorhanden. In Kapfenhardt und Salmbach ist das Rathaus
damit verbunden. Die Schullehrer wohnen darin. Nur in Salmbach ist das
nicht der Fall. Die Gemeinden haben die Schulhäuser zu bauen und zu
unterhalten. Zum Schulhausbauwesen in Langenbrand haben die die Filialen
ebenfalls beizutragen. Die Schulzimmer sind helle und gesund, auch jedes
mit Ventilatoren versehen, doch gewähren die in Engelsbrand, Grunbach
und Langenbrand kaum den erforderlichen Raum, und müssen aller Wahrscheinlichkeit
nach in kurzer Zeit erweitert werden.
Die Wohnungen der Schullehrer
in Langenbrand, Engelsbrand und Grunbach sind ziemlich geräumig und
in ordentlichem Stande. Die des Schulmeisters in Kapfenhardt ist sehr beschränkt.
In Salmbach wohnte der Schullehrer in seinem eigenen Hause und bezog (Seite
21) keinen Hauszins, nun aber ist der Gemeinde untersagt, demselben entweder
die Wohnung einzuräumen, oder einen Hauszins zu bezahlen.
In Langenbrand, Engelsbrand,
Grunbach und Kapfenhardt lässt der Schullehrer die Schule heizen,
in Salmbach sorgt die Gemeinde dafür. Die Gemeinden haben das Holz
abzugeben. In Langenbrand sind 6Klft tannenes, in Engelsbrand und Grunbach
4 Klft halbeichen-halbtannen oder forchen ausgesetzt. In der Frühe
wird das Holz beigeführt, gesägt und gespalten. Das zur Heizung
der Schulstuben nicht gebrauchte Holz wird den Schullehrern überlassen.
Die Schulmobilien und sonstigen Utensilien werden von den Gemeindekassen
angeschafft und befinden sich überall in einem ordentlichen Zustand.
240 fl Schulstiftungen zur Anschaffung von Schulbüchern für arme
Kinder des Kirchspiels sind vorhanden. Schulprämien sind noch keine
ausgeteilt worden. Der Schulfonds besaß an Georgie 1832 200fl Kapitalvermögen.
Das Diensteinkommen der Schullehrer (Seite 22) besteht in Langenbrand: von der Kommune 1 fl für den Weihnachtsgesang
10 fl
für die Sonntagsschule
0 45?
bürgerliche .... ??...
30?
Visitationsdiäten 22,5?
vom Zeiligen
als Schullehrer 3fl 30
für die Sonntagsschule
45?
Kirchhof 20?
Visitationsdiäten 20
Von den Bürgern
von 70 Schulkindern zu 30
ungefähr 35 fl
von 12 klft. Holz 6 klft.
Tannen a. S fl
18 0
zusammen
100 fl 37,5
als
Mesner 167 fl 43
zusammen
268 fl 20,5
Es
folgt die Auflistung der Einkommensverhältnisse der Lehrer in Engelsbrand,
Grunbach Kapfenhardt und Salmbach. Seite 22 .24)
Sonntagsschulen
werden in allen Orten von 12; 16 Uhr gehalten, wenn keine Kinderlehre daselbst
ist Industrieschulen sind nicht vorhanden.
Verfertigt
von Pfarrer Frauer im Juli 1832
beglaubigt:
K. ...?...-Amt Wildbad, -Werner-
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